Kleiner Vorstand vor großen Herausforderungen

Die diesjährige Mitgliederversammlung des Türmchen-Freundeskreises hat ein Spannungsfeld deutlich gemacht: einerseits viele Spenden und tolle Veranstaltungen, andererseits ein spürbarer „Corona-Bruch“ in der Mitgliederschaft und ein schrumpfender Vorstand.

Der Freundeskreis der Jugendbücherei im Türmchen e.V. hat am 15. Mai 2025 seine diesjährige Mitgliederversammlung durchgeführt. Kaum mehr als zehn Teilnehmer kamen dazu in den Türmchen-Lesegarten unter der städtischen Bibliothek. Der Freundeskreis hat den Lesegarten 2008/2009 gebaut (>>> hier Einzelheiten) und betreibt ihn bis heute.

„Corona-Bruch“ und sinkende Mitgliederzahl

Schon hier deutet sich eines der Spannungsfelder an, die den Förderverein vor Herausforderungen stellen. Einerseits freut sich der Freundeskreis über ein hohes Spendenaufkommen, das es dem Verein ermöglicht, die städtische Bibliothek und das hauptberufliche Team mit Inventar, Medien und tollen Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Familien zu unterstützen.

Andererseits ist ein regelrechter „Corona-Bruch“ nicht zu leugnen. Während der Pandemie-Jahre, die mit „Lockdowns“ und eben auch Schließzeiten der Bibliothek einhergingen, riss der Kontakt zu zahlreichen engagierten Ehrenamtlichen ab. Die Zahl der Vereinsmitglieder, die immer über 200 lag, sank auf aktuell etwa 155. Die Bereitschaft, sich im Vorstand zu engagieren, besteht kaum noch.

Vorstand mit nur noch drei Mitgliedern

Bei den Vorstandswahlen während der Mitgliederversammlung schrumpfte das Führungsteam auf lediglich noch drei Personen:
1. Vorsitzende: Beate Kühnhenrich
2. Vorsitzende: Delia Temmler
Schriftführerin: Kira Kühnhenrich
Die wichtige Position des Kassierers bzw. der Kassiererin sowie die stellvertretende Schriftführung konnten nicht besetzt werden.

Wenngleich personell reduziert, ist der Vorstand handlungsfähig sowie voller Ideen und Pläne für 2025.

Dennoch laufen nun intensive Überlegungen, ob und wie insbesondere die Mitglieder- und Finanzverwaltung innerhalb des Vereins fortgeführt werden kann (z.B. gegen eine Aufwandsentschädigung). In letzter Konsequenz müsste diese Aufgabe zum Beispiel an einen Steuerberater ausgelagert und dann auch bezahlt werden.

An dieser Stelle gebührt Dr. Ricarda Gebert ein großes Dankeschön für ihre Mitarbeit im Vorstand. Sie schied im Zuge der Mitgliederversammlung als stellvertretende Schriftführerin aus.

Große Investitionen und beliebte Veranstaltungen

Die Freundeskreis-Vorsitzende Beate Kühnhenrich, Kassiererin Kira Kühnhenrich und Monika Rathmann aus dem Team der Bibliothek hatten viele gute Nachrichten im Gepäck. So steht der Verein finanziell auf soliden Beinen, investierte in den vergangenen Monaten eine fünfstellige Summe in neue Vorhänge für den Lesegarten, ein Smartboard, in die Renovierung der sanitären Anlagen im Erdgeschoss sowie in Möbel und Medien (>>> mehr dazu in einem separaten Bericht). Die vom Förderverein ermöglichten oder unterstützten Veranstaltungen waren äußerst erfolgreich. Regelrecht überrannt wurde das Wodo-Puppentheater. Groß war die Resonanz jeweils auch bei der Schultüten-Aktion, der Zauber-Show, der Lesenacht mit Frank Sommer, der Lesung mit Kinderbuchautor „THiLO“ sowie bei der Premiere von „Stadt, Land, Spiel“ in Kooperation mit dem Verein „Marl spielt! e.V.“.

Insgesamt 310 Veranstaltungen von der Klassenführung bis zum Bilderbuchkino fanden im Jahr 2024 im Türmchen statt. Die neue Bilderbuchecke im Stil einer Ritterburg komme besonders gut an, berichtete Monika Rathmann (>>> hier mehr dazu). Mit rund 100.000 Medien-Ausleihen sei 2024 das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht worden. Neben etwa 70.000 Bücher-Ausleihen seien insbesondere „Tonies“ gefragt gewesen. Die Figuren, auf denen z.B. Hörspiele gespeichert sind, haben im Türmchen längst den CDs den Rang abgelaufen.

Ärger über „Wildpinkler“

Aus der Mitgliederschaft kam während der Versammlung noch ein Ärgernis zur Sprache. Zwar sei das Müll-Problem rund um das Türmchen inzwischen einigermaßen im Griff, doch seien „Wildpinkler“ und der damit verbundene Urin-Geruch ein großes Problem.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Nach diesem Motto endete die Versammlung mit einer unterhaltsamen musikalischen Lesung der Kölner Krimi-Autorin Jutta Wilbertz (>>> mehr dazu in diesem separaten Bericht).

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