Als sie von Türmchen-Bibliothekarin Monika Rathmann für eine musikalische Lesung angefragt wurde, stutzte Andrea Behnke zunächst. Denn eben diese Lesung sollte vor Erwachsenen stattfinden. Dabei schreibt sie selbst doch Kinderbücher! Doch der scheinbare Widerspruch war gar keiner.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung des Türmchen-Freundeskreises am 4. Mai las Andrea Behnke vor rund 20 interessierten Gästen, die sich, wie sie bemerkte, ein „kindliches Gemüt bewahrt hatten“, aus ihrem Buch „Den Bauch voller Töne“ (ab 8 Jahre). Den Ort des Geschehens kannte die 53-Jährige nur zu gut, war sie doch einst selbst ein Türmchen-Kind. „Wenn ich an Marl denke, ist das Türmchen immer vorne mit dabei“, betonte sie. Und so wird auch in einer Anthologie, die Andrea Behnke und weitere Frauen aus dem Ruhrgebiet im September herausbringen, eine Geschichte der Marler Familienbibliothek gewidmet sein.
In den Türmchen-Lesegarten brachte Andrea Behnke, die heute eine bundesweit gefragte Kinderbuch-Autorin ist, eine Auswahl von Flöten mit – und musizierte auch darauf. Denn die Instrumente spielen in dem Buch eine besondere Rolle.
Ein kurzer Abriss aus dem Inhalt: Enie liebt ihre Sopran-Blockflöte und die hüpfenden Noten, die ihr in die Flöte springen. Nichts ist schöner als Töne, die im Bauch kitzeln. Obwohl Enie richtig gut spielt, wird sie oft belächelt. Eines Tages landet Enie im 17. Jahrhundert, wo sie den Komponisten Jacob van Eyck trifft. Mit ihm reist sie zurück in die Gegenwart. Es ist eine Geschichte über den eigenen Weg und über die Liebe zur Musik.
Das Publikum hörte nicht nur der spannenden Erzählung – teils mit niederländischem Akzent vorgetragen – gerne zu, sondern fragte auch interessiert nach den Hintergründen. Denn Jacob van Eyck gab es tatsächlich – und ebenso die im Buch erwähnten Schauplätze, zum Beispiel in Utrecht. Andrea Behnke hat sie selbst besucht und mit Fotos dokumentiert, die sie an dem Abend im Türmchen zeigte.
>> Mehr Informationen auf der Webseite von Andrea Behnke
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