(Weitere Bilder am Ende des Artikels)
„Morgens früh um sechs
Kommt die kleine Hex‘
Morgens früh um sieben,
kocht sie gelbe Rüben,
Ein kleiner Kindervers , aber mit ihm können Kinder viel erfahren – sie lernen zählen, erfahren etwas über die Uhrzeit, Tagesablauf und Ernährung.
Gleichzeitig wird der Wortschatz erweitert und Sprachgefühl gestärkt. Im Rahmen des seit zwei Jahren laufenden Sprachförderprojektes „Geschichten aus dem Koffer“, an dem sich die Kitas „Blauland“, „Breslauer Straße“ und „Zwergenland“ aktiv beteiligten, gab es das erneute Angebot einer fachübergreifenden praxisnahen Fortbildung, das sich an alle in der Sprach- und Leseförderung tätigen Mitarbeiter in der Stadt Marl richtete.
Möglich geworden waren die umfassenden Fördermaßnahmen durch die finanzielle Unterstützung der Hüls-Stiftung.
In den aktiv beteiligten Einrichtungen konnten alle Vorschulkinder über einen längeren Zeitraum an dem in Kleingruppen stattfindenden Projekt teilnehmen. Auf kreative und lebendige Art und Weise lernten die Kinder die unterschiedlichsten Bücher zu interessanten, altersgerechten Themen kennen. Die gehörten Geschichten wurden auf vielfältige Weise mit Hilfe von Requisiten oder begleitenden Materialien nachgespielt und ganzheitlich umgesetzt. Begleitend zu dem Projekt gab es für die Eltern und ein Kinder jeweils eine besondere Bilderbuchtheater-Vorführung, um den Eltern anschaulich die Methoden der Arbeit vorzustellen und sie unmittelbar miteinzubeziehen.
So erlebten die Eltern in der Geschichte „Foxtrott“ auf amüsante Weise mit, wie die kleine Füchsin so gar nicht leben wollte, wie ihre Eltern es sich eigentlich vorgestellt hatten, und doch ihren eigenen Weg fand.
Begleitend zu den regelmäßigen Besuchen in den Einrichtungen gab es drei einrichtungsübergreifende Fortbildungsangebote mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Zum aktuellen Thema „Verflixt und zugeknöpft – federleichter und vergnüglicher Umgang mit Sprache“ fanden sich 33 Mitarbeiterinnen aus den unterschiedlichsten Kitas sowie die Lesepaten des Türmchens und der evangelischen Kinder- und Jugendbücherei im Lesegarten ein und erlebten unmittelbar wie man unterschiedlichste thematische Inhalte erfrischend neu, praxisnah, motivierend und belebend aufbereiten kann.
Das Team bestehend aus der Diplompädagogin Elisabeth Albers und den Diplom-Bibliothekarinnen Maria Poll und Monika Rathmann hatte ein interessantes abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.
In lockerer Reihenfolge wurden aktuelle Neuerscheinungen, aus dem Rahmen fallende Bücher sowie bereits vertraute, geeignete Materialien zu besonderen Themen oder spezifischen Strukturen vorgestellt. Die unterschiedlichsten praktischen Möglichkeiten der Umsetzung in den Einrichtungen konnte sofort in kleinen Szenen ausprobiert.
Mit Hilfe musikalischer Untermalung und begleitenden Rhythmen wurde „Die Gans, die aus der Reihe tanzt“ szenisch umgesetzt. Die Geschichte des dicken, fetten Pfannkuchens wurde erst mit einer Kamishibai-Vorführung erzählt,, um anschließend mit Requisiten und Kostümen zum Leben zu erwachen.
Mal konnten die Teilnehmer einem vorgelesenen Dialog zwischen dem Pinguin Ping und seinem Freund Wawa, die beide mit unterschiedlichen Sprachfehlern zu kämpfen hatten, nur lauschen und mal waren sie aktiv in die konkrete Darstellung einbezogen. Auf der Suche nach einem wertvollen Wort im Rahmen des Musical „Die Händlerin der Worte“ fanden alle ein besonderes Wort, das sie als Geschenk für jemand anderen verpackten und übergaben.
Mit vielen guten Ideen, lebendigen Erfahrungen und einer begleitenden Broschüre aller Buchtitel machten sich alle auf den Heimweg, um ihre Erfahrungen an die Teams ihrer Einrichtungen weiterzugeben.
Diplompädagogin Elisabeth Albers ist seit 2009 Leiterin verschiedener Sprach und Leseprojekte in Hüls-Süd. Sie entwickelte das theaterpädagogische Konzept „Geschichten aus dem Koffer“ für Kitas und Grundschulen. Die Mutter von drei Töchtern spielt nicht nur gern Theater – sondern als Ausgleich auch Gitarre und Volleyball.
Hülsstiftung
Die Hüls AG-Stiftung wurde 1988 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der ehemaligen Hüls AG gegründet. „Seit der Gründung haben wir das Stiftungskapital mehr als einmal umgeschlagen“, so Dr. Hansfriedrich Sage, Geschäftsführer der Hüls-Stiftung. Gut 600 000 Euro seien für die Förderung junger Menschen verwendet worden. Dieser Erfolg wurde auch deshalb möglich, weil die Hüls AG bzw. ihre Rechtsnachfolgerin Evonik Industries AG sowie die Stadt Marl die Hüls-Stiftung mit unentgeltlichen Verwaltungsleistungen unterstützen und in der Stiftung seit vielen Jahren partnerschaftlich zusammenarbeiten.
Die Hüls AG-Stiftung bietet verschiedene Formen der Unterstützung: Möglich sind beispielsweise finanzielle Zuschüsse für den Auslandsaufenthalt oder die Übernahme der Reisekosten. Die Stiftung bietet ebenfalls Hilfe bei der Lösung von Logistik- und Organisationsproblemen, die sich im Rahmen der Fördermaßnahmen ergeben. Auch der umgekehrte Weg in die Partnerstadt wird unterstützt: Junge Menschen, die aus den Marler Partnerstädten für ein Schuljahr oder Praktikum nach Marl kommen möchten, können sich ebenfalls an die Hüls AG-Stiftung wenden.
Darüber hinaus unterstützt die Hüls AG-Stiftung bi- tri- und multilaterale Jugendbegegnungen mit Marler Beteiligung in Marl und den Partnerstädten, um in besonderer Weise die Völkerverständigung und den interkulturellen Austausch von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu fördern.
Noch keine Kommentare